Das Werk mit dem Titel „Lost“ fängt die Essenz von Vergänglichkeit und Zerfall in einer einzigartigen Verbindung von analoger Fotografie und Schellack ein. In dieser faszinierenden Darstellung eines nackten Körpers, der fast geisterhaft wirkt, verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Ungewissheit. Das Bild erinnert an das Konzept des Verlustes, sowohl im emotionalen als auch im materiellen Sinn. Die Figur scheint sich allmählich im Hintergrund aufzulösen, als würde sie aus der Existenz entgleiten. Die Abwesenheit von Details im Gesicht und die weichen Konturen verstärken dieses Gefühl des Verblassens, des Verschwindens.
Der Einsatz von Schellack, einem natürlichen Harz, verstärkt die Symbolik des Bildes. Schellack, traditionell für die Konservierung und den Schutz von Oberflächen verwendet, erscheint hier fast paradox: Statt etwas zu bewahren, trägt er zur Erosion und dem Verfall bei. Die Unregelmäßigkeiten und Flecken, die durch die Verwendung eines abgelaufenen Analogfilms auf der Oberfläche des Bildes entstehen, suggerieren, dass der Verfall unvermeidlich ist – selbst unter Schutz. Dieser Prozess, der von der Künstlerin bewusst gesteuert wird, verdeutlicht die fragile Beziehung zwischen Mensch und Zeit.
Die Wahl der analogen Fotografie in Verbindung mit dem organischen Material Schellack hebt das Werk von digitalen Medien ab und bringt eine physische und spürbare Qualität in die Darstellung. Analoge Fotografie, geprägt von chemischen Prozessen und physischer Präsenz, symbolisiert die Zerbrechlichkeit der Erinnerungen. Das Bild scheint nicht nur von der Vergangenheit zu handeln, sondern wird selbst zu einem Artefakt des Verfalls.
„Lost“ ist ein Werk, das tief in die Themen Vergänglichkeit, Zerfall und die Flüchtigkeit der menschlichen Existenz eintaucht. Es lädt Betrachter ein, sich mit der unausweichlichen Passage der Zeit und dem ewigen Kampf um Beständigkeit auseinanderzusetzen.
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Unikat
50x75 cm
Erhältlich auf Anfrage